Und Andy Warhol lacht.
Toll fand ich auch die darauffolgenden Nachrichten:
A Saudi Arabian man has offered $10 million for the shoes of an Iraqi journalist hurled at U.S. President George Bush in Baghdad Sunday.
Middle Eastern news agencies reported on Mohamed Makhafa's offer Wednesday. He is quoted telling Cairo's al-Safwa Television that the footwear hurled at the U.S. president's head is the "shoe of dignity" with high "moral value."
Meanwhile, Reuters news agency reports that an Egyptian man is offering his 20-year-old daughter in marriage to the shoe-thrower, Muntazer al-Zaidi.
Reuters reports the young woman Amal Saad Gumaa said she likes the idea of being attached to a man she finds so honorable. [...] (QUELLE)
Da hockt der arme al-Zaidi im Knast, wird gefoltert und könnte dabei doch, wenn er draußen wäre, seinen Schuh für 10 Millionen verkaufen und vielleicht die Frau seines Lebens kennenlernen... kann er aber nicht, da er ja im Knast hockt. Und würde er wiederum nicht im Knast sitzen, hätte er keinen Schuh geworfen, würde sicherlich kein Araber seine ausgelatschten Stinkeschlappen kaufen wollen und der Ägypter würde sich davor hüten, irgendeinem dahergelaufenen, irakischen Journalisten seine Tochter feilzubieten. Ein Teufelskreis!
Eins muss man dem alten Kriegstreiber aber auch lassen - keine schlechte Reaktion. Meine Herren! Gut, Bush ist schließlich ein Texaner, da muss man auch schießen, sich ducken und Kuhherden eintreiben können. (Klischee olé!)
Hätte der al-Zaidi damals beim Völkerball etwas besser aufgepasst, wüsste er, dass man ersteinmal antäuschen muss - vielleicht wäre dann wenigstens der zweite mitten in der Fresse gelandet...
So eine gute Reaktion hatte am vergangenen Wochenende keiner der beiden Männer im kalifornischen Palm Desert, die sich nach einer kleinen Streiterei ihrer Frauen (!), beim Weihnachtseinkauf im "Toys R Us", einfach mal gegenseitig über den Haufen geschossen haben:
Bei der Schießerei in einer Filiale der Spielwarenkette Toys R Us hatten sich nach Augenzeugenberichten zunächst zwei Frauen heftig beschimpft. Dann griffen deren männliche Begleiter zu Waffen und erschossen sich gegenseitig. [...] Die Männer waren schießend durch die Gänge gelaufen. (QUELLE)
Wie im wilden Westen bei Lucky Luke. Nur, dass von den beiden keiner mehr dem Sonnenuntergang entgegenreitet. Mehr Unlucky Luke also.
Auch der New Yorker Verkäufer, den der konsumgeile Mob beim morgentlichen Aufschließen des Discounter-Ladens zu Tode getrampelt hat, hätte sich eine Scheibe vom Schorsch Double-You abschneiden können:
In New York kostete der Kaufrausch von Kunden eines Discountladens einen Verkäufer das Leben. Der 34-Jährige wurde von den Schnäppchenjägern überrannt, als diese am frühen Morgen die Eingangstür eindrückten und in den Laden stürmten. [...] (QUELLE)
Und ich dachte echt, unsere Vorweihnachtswochenenden wären schlimm. Da soll mir nochmal einer was von Nachteilen der Weltwirtschaftskrise, Stagnation des Konsums und erst Resignation, später Depression der Bevölkerung erzählen. Solange er die Wochen vor Weihnachten seinen Glühwein saufen und am 23.12., kurz vor Ladenschluss, einen Streit um die letzte Schachtel Pralinen führen kann, ist der Deutsche doch voll und ganz zufrieden. Nur mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass so ein kleiner Pralinendisput bei uns in aller Regel nicht mit zwei Leichen im Karstadt endet.
In diesem Sinne - frohes Fest!