Dienstag, 18. November 2008

Adolf Hitlers Micky Maus-Sammlung

News, die die Welt nicht braucht 1.0

Heute gibt's mal was für Geschichtsinteressierte, Historiker, Tatsachenverdreher und alle Freunde gefährlichen Halbwissens.

Micky Maus feiert Geburtstag. 80sten um genau zu sein. Herzlichen Glückwunsch, Micky! Alle lieben Micky und einer liebte Micky ganz besonders. Kein Witz und keine Mundpropaganda - der Führer war Micky Maus Fan. So sehr sogar, dass Joseph Goebbels am 22. Dezember 1937 in seinem Tagebuch festhielt: "Ich schenke dem Führer 12 Micky-Maus-Filme zu Weihnachten!" (...) "Er freut sich sehr darüber. Ist ganz glücklich über diesen Schatz." Und es geht noch weiter - Herr Adolf "Schicklgruber" Hitler besaß zudem eine eigene Kopie von "Schneewittchen und die sieben Zwerge" und als Krönung sollen jetzt sogar von Hitler eigenhändig angefertigte Zeichnungen von Pinocchio und von den sieben Zwergen höchstpersönlich aufgetaucht sein.

Man stelle sich das Szenario im Führerbunker abends vor: "Herr Hitler, ein bisschen Riefenstahl zum Entspannen oder doch lieber Mickys neueste Abenteuer?" Auf der Führertoilette lag nicht nur "Mein Kampf", sondern auch immer ein "Lustiges Taschenbuch". Wenn der Führer nicht gerade mit Völkerausrotten (lassen) beschäftigt war, lachte er herzlich mit Micky und seinen Freunden, imitierte Goofy, zog sich Schneewitchen rein, zeichnete Zwerge und war im Übrigen auch ein großer Fan von Laurel & Hardy (Dick & Doof) und Charlie Chaplin. Eine richtige Spaßkanone eben. Sogar von Chaplins "Der große Diktator" hatte Hitler sich zwei Kopien besorgen lassen. (eine zum Schauen, eine zum Sammeln wahrscheinlich)

Des Weiteren gründete Goebbels' Propaganda-Ministerium 1942 die "Deutsche Zeichentrickfilm GmbH", unter deren Fittichen Nazi-Zeichner Disneys Schneewittchen Bild für Bild abzeichnen sollten. Mehr als ein 17-minütiges Filmchen über einen Kanarienvogel namens Hansi schafften sie jedoch vor Kriegsende nicht mehr.

Muss ich jetzt noch was dazu sagen oder ist das schon Beweis genug dafür, dass der kleine, österreichische Massenmörder mit dem lustigen Schnauzbart und den Schweewittchen-Fantasien eindeutig nicht ganz knusper war? Schneewittchen heißt im Original übrigens "Snow White". Ob die Wurzeln von Hitlers Rassenwahn wohl im übermäßigen Schneewittchen-Konsum zu suchen sind? Man weiß es nicht.

Hitlers Zwerge
Quelle: Tagesspiegel.de

Bevor jemand meckert, hier ein paar weiterführende Quellen:
1. Focus: Micky Maus wird 80 - Altersschwache Kommerzmaus
2. Spiegel: Zwölf Micky Filme für den Führer
3. Tagesspiegel: Malte Hitler Schneewittchens Zwerge?
4. Wikipedia: Der große Diktator

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Samstag, 15. November 2008

All glory to the Hypnotoad!

Ein Tier, das ich Euch weder vorenthalten möchte, noch vorenthalten KANN. Erinnert mich irgendwie an Hypnotoad.



Übrigens: Ein Besuch beim Filecabi.net lohnt sich auch...

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Donnerstag, 13. November 2008

Der Beweis...

... dafür, dass die Stadtwerke ganz genau wissen, was sich alles in den U-Bahnen herumtreibt:

Please take a seat!

Bevor jetzt jemand behauptet, ich schimpfe auf körperlich Benachteiligte - 'tschuldigung, aber "Schwerbeschädigte"?
Geht's noch?! Den Begriff muss sich ein Beamter in seiner Mittagspause (= Pause vor und nach der Pause) ausgedacht haben. Unwort des Jahrhunderts würd ich sagen...

Auch wenn's wenig damit zu tun hat, muss ich grad daran denken, dass man Schwarze neuerdings als "Maximalpigmentierte" und Behinderte als "Alternativbegabte" bezeichnen soll.
Von Negerküssen ganz zu schweigen. Aber das wäre ja politisch korrekt... (muharr)

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Dienstag, 4. November 2008

Welcome to the underground

Habt ihr manchmal auch das Gefühl nur von Asozialen umgeben zu sein? Mich beschleicht dieser Verdacht mindestens einmal am Tag. Man muss dazu sagen, dass ich U-Bahn fahre. Recht viel sogar. Je nach Tages- oder Nachtzeit ist man in der U-Bahn mal mehr, mal weniger vom gesellschaftlichen Abschaum umgeben - da geben sich Cracknutte und Menschenschieber die Klinke in die Hand. Man mag meinen, dass manches was in diesem unterirdischen Moloch so kreucht und fleucht, noch nie das Tageslicht gesehen hat (Gott sei sei Dank in vielen Fällen!), dass einige Geschöpfe nur aus ihren Löchern kriechen, um den Tag in einem noch größeren Loch zu verbringen. 18-jährige Mütter mit
6 Kindern im Gepäck, Zigarette im Mund und Handy in der Hand, Pfandsammler, die gerne auch mal ihr Frühstück und die dazu passende Lektüre (Bild-Zeitung vom Vortag) aus der Tonne ziehen, besoffene Hip-Hop-Kiddies - vorzugsweise in Gruppen - mit Ich-fick-Deine-Mudder-und-spritz-ihr-in-die-Augen-Musik im Ohr und Biaaatch im Arm, Typen powered by Methadon mit Augenringen bis zum Kinn und überhaupt - BaumschulabbrecherInnen in allen Formen und Farben.
Du bist Deutschland. Alter. Da wär ich ehrlich gesagt lieber Tadschikistan.

Selbst das bei Deutschen so beliebte ganze-Sitzgruppen-Besetzen hilft meist nur wenig. Was kümmert den Ubahn-Assi in Zeiten der Wiedervereinigung schon eine besetzte Zone?
Bei einer längeren Bahnfahrt machte ich einmal den Fehler eine leere Viererbank als Erster zu belegen, mit dem Resultat, dass mir die nächsten zweieinhalb Stunden Bushidos kleiner Bruder Gesellschaft leistete. Dieser hatte - nicht zuletzt dank der geschätzten 10 Biere, die er sich in dieser Zeit einverleibte - ein deutlich erhöhtes Mitteilungsbedürfnis und so erfuhr ich so manches über seinen Block (übel), seine Crew (korrekt) und den Beef mit einer anderen Crew (krasse Scheiße). Gegen diese Geschichte war "American Gangster" eine echte Schlaftablette. Der King höchstpersönlich sollte aus seinem Cheeseburger-Grab steigen und "In The Ghetto" nochmal umschreiben. Nur für ihn. Wobei ich nicht glaube, dass dieser Möchtergern-Fuffzich-Zent jemals was von Elvis gehört hat.
Er betonte im Übrigen auch immer und immer wieder, mit einem namenhaften, deutschen Rapper verwandt zu sein, dass er sein Demo schon zu MTV geschickt hätte (echter Underground eben!) und verabschiedete sich todernst mit den Worten "Wir sehn uns dann auf MTV wieder!". Den Rest der Fahrt musste ich sehr viel über die legalen Aspekte postnataler Abtreibung nachdenken.
Mit Größenwahn geht's los, in Wahnvorstellungen endet's dann.
In Zeiten von Titelzeilen wie "Ein 27-Jähriger hat [...] seine schlafenden Eltern erschlagen. Er glaubte, sie seien Außerirdische." (ZEIT online) sollte die Prävention vor solchen Kandidaten einen ganz neuen Stellenwert in unserer Gesellschaft einnehmen.

Aber zurück zum echten Underground. Wieso gibt's an U-Bahn-Schächten eigentlich keine Gesichtskontrollen? In die Disco darf nicht jeder, in die U-Bahn aber schon oder was? Gesetzesfreie Zone Stadtwerke. Inzwischen bin ich übrigens zum notorischen Sitzplatzverweigerer geworden. Erstens wegen der Erfahrungen, was sich schon so alles neben mich platziert hat und zweitens aufgrund diverser Flüssigkeiten, in die ich mich schon gesetzt habe. Ob nun der Vorsitzer inkontinent oder die Vorsitzerin auf dem Weg zur Entbindungsstation war, sei dahingestellt. Aber es gibt so Sachen, die sollte man einfach nicht wissen. Sehr schön finde ich übrigens auch die "Fettkreise" (wie Kornkreise, nur aus Talg), die man immer häufiger in Bus und Bahn findet. Das sind die verschmierten Talgpfützen, die Naturpomade, die der Vormann beim fettigen-Kopf-an-die-Scheibe-lehnen an selbiger hinterlassen hat. Vereinzelt finden sich auch Exemplare, bei denen sich der Erschaffer danach noch mit seinen Initialen im eigenen Geschmiere verewigt hat. Das ist dann meist der Schlag Männer, der stolz darauf ist, etwas "geschaffen" zu haben.
Der auf der Toilette ehrfürchtig und zufrieden den gesetzten Haufen nochmal begutachtet und tief durchatmet, bevor er sich (auf den öffentlichen) abschließend mit brauner Schrift an der Kabinenwand verewigt. Wie ein Künstler, der sein Werk signiert. Andererseits - wenn Beuys das mit Fett durfte, warum darf man das dann nicht auch mit Kot? Die Höhlenmalerei liegt Männern eben doch noch im Blut.

Gesetzesfreie Zone Toiletten. Ich möchte nicht näher ausführen, was mir auf manch einer frei zugänglichen Toilette, sei es an der Uni, auf der Arbeit oder an der Autobahnraststätte schon zu Ohren gekommen ist. Jeder Audiophile würde sich da sofort erschießen. Da ich inzwischen nur noch von uns Männern spreche, möchte ich an dieser Stelle kurz einschieben:
ich wage einfach zu bezweifeln, dass sich auf Frauentoiletten ähnliche Szenarien abspielen (zumindest hoffe ich das aus tiefstem Herzen!).
Männer betreten eine Toilette und vergessen ihre gesamte gute Kinderstube binnen weniger als einer Sekunde. Manchmal ist mir das, was meine Artgenossen in den Kabinen nebenan alles von sich geben, so unangenehm, dass ich meine erst nach allen anderen verlasse. Einem Menschen, der eben noch solch unmenschliche Geräusche fabriziert hat, könnte ich nämlich nie wieder in die Augen schauen ohne innerlich kotzen zu müssen.
Ab und an danke ich dem Herrgott dafür, dass es keine gemischtgeschlechtlichen Toiletten gibt. Da würden jeden Tag Weltbilder zerplatzen. Ich möchte ergänzend hinzufügen, dass ich bisher noch nicht das Vergnügen einer U-Bahn-Toilette hatte, vielleicht sind das ja die Brutstätten der Asozialen. Einige von denen wurden da mit Sicherheit gezeugt (und haben die U-Bahn-Schächte seitdem nie verlassen). Creep lässt grüßen!

Aber irgendwo muss Mann doch entspannen, werden einige jetzt sagen und wo, wenn nicht aufm Topf? Mann muss in diesen Zeiten ja schließlich viel leisten. Baum pflanzen, Buch schreiben und männlichen Nachkommen zeugen sind da nur der Anfang. Auch wenn sich viele Männer heutzutage eher auf die Couch pflanzen, gerade noch dazu in der Lage sind, ihren eigenen Hartz-IV-Antrag zu unterschreiben und sich nicht ganz sicher sind, wieviele Nachkommen sie bereits haben. Die sind übrigens gerade mit der schlotenden Mutter in der U-Bahn und nässen ein paar Sitze ein, bevor sie dann irgendwann in irgendeiner Tiefkühltruhe landen und Jahre später, auf der Suche nach einer Dr. Oetker, von einem der übrig gebliebenen Geschwisterchen entdeckt werden.

Da sprechen die Nazis immer davon kriminelle Ausländer abzuschieben - wieso eigentlich nicht die ganzen Asozialen
gleich mit? Problem hierbei ist wahrscheinlich, dass das im Wahlprogramm solch einer Partei nicht sonderlich gut käme, ihren Hauptwählerstamm gleich mitabschieben zu wollen. Jeder Asoziale braucht ja seinerseits auch wieder jemanden, den er als niederes Wesen betrachten kann, damit er sich nicht mehr ganz so schlecht fühlt. Wenn man nun aber selbst schon am Ende der Nahrungskette steht, bleiben einem nicht viele Optionen. Hier kommen dann die Alten, die Schwächeren, Behinderte und andere Randgruppen mit ins Spiel. Auf Bonzen schimpfen ist außerdem out, die eigenen Parteifunktionäre nagen ja schließlich auch nicht am Hungertuch. Aber solange der giftige Abschaum unser Grundwasser noch nicht allzusehr verseucht hat, ist ja noch alles in Ordnung. Trotzdem sollte man, um dem vorzubeugen, hin und wieder mal richtig durchspülen. Wundert mich, dass noch kein findiger TV-Produzent auf die Idee gekommen ist, eine JVA für straffällige Ausländer und Nazis aufzumachen, die teilen sich dann Zellen (um Clusterbildung zu vermeiden) und jede Woche wird eine Diskussionsrunde - wechselnd moderiert von Holger Apfel und Michel Friedman - live ins Internet gestreamt und ein Kandidat per SMS gevotet, der entweder nach Postlow oder nach Istanbul abgeschoben wird. Frei nach Schlingensiefs Container-Aktion. Das wäre mal ein bisschen Abwechslung zu den ganzen Salesch-Hold-Schauspielschulabgängern.

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Montag, 27. Oktober 2008

Was ich hasse

Mal ehrlich - sind es nicht die kleinen Dinge, die uns tagtäglich ein Stückchen näher an den Tellerrand des Wahnsinns treiben? Ich spreche hierbei nicht von all den Mainstream-Hassobjekten, welche dem allerseits heiß herbeigesehnten Weltfrieden entgegenstehen - Al Kaida, Klingeltöne oder die Dummheit der Massen (Dumbness of Many), sondern eben von jenen Dingen, die uns jedes Mal aufs Neue den perfekten Tag versauen. Es geht ja jeden Morgen schonmal mit den Berufsarschlöchern los (also Profi-Arschlöcher quasi) - da wäre der Paketmann, der wieder mal zu faul war seinen dicken Hintern ein paar Stockwerke raufzuschwingen und deswegen lieber gleich den Abholschein einwirft, der einen dann neben der verkrampften becksteinschen Wahlkampf-Flyer-Visage anlächelt, so dass man der Meinung sein möchte, manche Menschen lebten ausschließlich für die Papierverschwendung, frei nach dem Motto "Scheiß drauf, Hauptsache Papier verbraucht!". Da lacht der Papierindustrielle. Der lebt nämlich nicht für die, sondern von der Papierverschwendung. Kann uns doch egal sein, wenn's ein paar mehr Eingeborenen im Regenwald auf den Kopf schifft, weil wieder 1.000.000 Abholscheine unnötig eingeworfen wurden. Aber dafür gibt's ja Krombacher. Saufen für den Regenwald. Oder besser gesagt - für den Abholschein. Wenn sich jetzt aber jeder Deutsche gleich am Morgen das erste Bier reinpfeifen würde - was käme dann als nächstes? Der Kommunismus? Hey, ich hab da ein besoffenes Volk, das regiert werden will - arbeitslose Demagogen vor! Davon gibts nämlich genug und die verheißen nichts Gutes, ähnlich wie ein gewisser arbeitsloser Maler. Apropos arbeitsloser Maler - nach den aktuellen Wahlergebnissen im Land der Verzögerung sollten wir uns in Zukunft dann vielleicht doch etwas genauer anschauen, wen wir da mit welchen Ambitionen einreisen lassen. Potentielle Führer und arbeitslose Straßenkünstler mit Führungsaffinität werden dann direkt wieder nach Kärnten abgeschoben. Das könnten wir dann als Monopoly-Strategie verkaufen: Gehe direkt nach Kärnten, nicht über Deutschland, gehe nicht über Berlin und ziehe keine 82 Millionen Bürger ein. Aber ich schweife ab. Berufsarschlöcher. Hatten wir die Busfahrer schon?

Es gib ja sicherlich Ausnahmen und doch begegne ich in 9/10 Fällen denen, die direkt von der Taubstummen-Schule zu kommen scheinen. Kein "Guten, Morgen!", keine geheuchelte Begrüßungsfloskel, nichts. Das sind dann auch die, die sofort aufs Gas treten, sobald die 90jährige mitm Hackenporsche eingestiegen ist und der guten Frau somit zu einem Schleudertrauma verhelfen und sie zu einer nicht zu unterschätzenden Gefahr für die übrigen Insassen machen. Ihr lacht? Dann weicht erstmal aus, wenn Euch plötzlich 50kg Mensch + 15kg Metall mit Rädern bei 100km/h in die Fresse fliegen. Wer dann noch seine Zähne im Mund und nicht im Schoß des Nachbarn hat, darf gerne lachen.
Busfahrer sind Menschen, die Tauben über-, Seitenspiegel ab- und Kinder anfahren, potenzielle Fahrgäste - kurz vorm Herzinfarkt - in Richtung Bus rennen lassen, um im allerletzten Moment doch noch wegzufahren und dabei ein kleines bisschen geil werden. Sonst haben sie ja nichts vom Leben, außer an sonnigen Sonntagen, wenn sie nach der Kirche ihre Frau verprügeln können. "Nicht mein Bus, nicht mein Geld, nicht meine Familie, die da hinten drin sitzt (ganz abgesehen davon, dass auch die mir scheißegal wäre). Nicht mein Tag."
Tolles Lebensgefühl, was? Hätten Busfahrer eine Aura, es wäre wohl die Berliner Mauer (inklusive Todeszone), die sie umgäbe.

Wenigstens gibt es bei Busfahrern diese Unsitte der Namens-Nummernschilder (noch) nicht. Ihr wisst schon - wie bei LKW-Fahrern. Damit man im Moment des eigenen Todes auch sicher mitbekommt, dass man gerade von Karl-Hermann über den Haufen gefahren wird. Eigentlich nicht schlecht, so kann man warten bis Karl-Hermann in den Himmel kommt und ihn dann im Gegenzug mit einem der Himmelslaster überrollen. Am Sonntag beispielsweise. Oder noch besser - Petrus schließt auf, zack! - erstmal 'nen ungebremsten LKW übers Gesicht. Mit MEINEM Namens-Nummernschild versteht sich. Wenn Karl-Hermann aber so ein regenbogenfarbenes Nummernschild vorne drin hatte, muss man eventuell ein paar Stockwerke tiefer suchen und sich da den LKW anmieten. Einen ausrangierten Beckstein-Wahlkampf-Laster zum Beispiel.

Als letztes - aktuelles - Beispiel für Profiarschlöcher sollen heute Fast-Food-Lieferanten herhalten. Da erdreistet sich der Pizzabote gestern doch tatsächlich mich darauf aufmerksam zu machen, ich könne und solle ruhig etwas Trinkgeld geben, wenn er sich schon soviele Stockwerke raufbequemen muss, die Pizza sei doch sowieso schon so günstig. Zugegeben, die Pizza ist günstig. Die Vorfreude war auch groß, ich habe schließlich knapp ZWEI STUNDEN darauf gewartet. Freundlich, aber bestimmt nahm ich dem verschwitzen Pizzasklaven meinen Karton ab und erklärte ihm meine missliche Lage und dass ich auch gerne mal ein Trinkgeld gebe, aber sicher nicht, wenn ich in der Zeit, die ich warten musste, 10 EIGENE PIZZEN HÄTTE BACKEN KÖNNEN. Verdammt nochmal.
Der Pizzalieferant ist übrigens selber "Chef", hat das Trinkgeld auch nicht nötig, sondern wollte das nur für die Zukunft mal angemerkt haben. Danke für die Info, aber wenn ich beschissene Ratschläge hören will, geh ich lieber zu den Mormonen in die Fußgängerzone. Die schwitzen einem nämlich nicht die Pizza voll und verlangen dann auch noch, dass man sie dafür zusätzlich entlohnt. Dafür gibt's die beschissenen Ratschläge und ein beschissenes Buch umsonst. An dieser Stelle bitte ich mir meine Fäkalsprache zu verzeihen, aber quid pro quo.

Ursprünglich wollte ich mich in diesem kleinen Text ja mehr über die kleinen Übel des Alltags aufregen, sei es das Nicht-Finden des Anfangs der Tesafilmrolle, das Falsch-Knüpfen von Bettdeckenbezügen (dafür dass die drecks Knopfleiste beim Schlafen dann eh immer in die falsche Richtung - nämlich nach oben - zeigt), Geister-Spinnweben (das sind diese einzelnen, unsichtbaren Spinnennetzfäden, durch die man an den unmöglichsten Orten durchläuft, um sich danach minutenlang, wie ein an paranoider Schizophrenie Leidender, im Gesicht rumzugrabschen, beim Versuch sie zu entfernen), der Verlust der Zahnpasta von der Bürste ins Becken, Sockenfersen, die prinzipiell auf der falschen Seite angebracht sind, oder einfach nur defekte Reißverschlüsse. Reißverschlüsse sind auch so ein Thema für sich. Man kann mir nicht weismachen, dass die Reißverschlusshersteller dieser Welt keine Qualitätskontrollen haben. (So wie mir die Tante von o2 mal erklären wollte, dass es bei o2 keine Rechtsabteilung gäbe, aber das ist eine andere Geschichte...)
Von Continual Service Improvement ganz zu schweigen.
Der unkaputtbare Reißverschluss wäre DIE Marktlücke und gleichtzeitig das Todesurteil eines Imperiums: jenes riesige Netzwerk von zwielichtigen Ostblock-Reißverschluss-Manipulierern, das seit Dekaden, im Untergrund agierend, beauftragt wird, in dubiosen Hinterhoffirmen den Wegwerfreißverschluss für den globalen Export an die Bekleidungstitanen fertigzumachen.

"Kaputter Reißverschluss" ist für viele Menschen ja gleichbedeutend mit "neue Jacke". Die Alte fliegt dann bestenfalls in den Kleidercontainer und wird im Entwicklungsland Eurer Wahl höchstbietend weiterverscherbelt. In Afrika brauchts auch keine Reißverschlüsse, da ists nämlich warm genug. Die intakten Stücke gehen selbstverständlich gleich an die Milizen. Wobei - sollten nicht spätestens an dieser Stelle die obdachlosen Eingeborenen im Regenwald, denen es übrigens immer noch aufs Hirn schifft, wieder ins Spiel kommen?
Also stopft die Jacke lieber im Getränkeladen Eures Vertrauens in einen leeren Krombacher-Kasten.
Hallo? Ich lasse mein Auto doch auch nicht gleich nach Litauen abschleppen, nur weil 'ne Zündkerze durchgebrannt ist. Aber so funktioniert sie eben, unsere schöne Wegwerfgesellschaft. Halt, wir werfen ja nicht weg - wir exportieren. Exportgesellschaft also. Wir sind ja hier nicht in Neapel.

Aber eigentlich können wir uns doch glücklich schätzen, dass wir, bevor wir unseren Müll rausstellen, nicht erst 0800-MAFIA anrufen müssen, weil wir sonst Gefahr laufen übern Haufen geschossen zu werden. Dass beim Spermüll Ostblock-Laster und keine Mafia-Limousinen am Straßenrand stehen. Dass die meisten Menschen in unseren Gefilden die Camorra eher mit einem Nachtisch bei ihrem Lieblingsitaliener assoziieren, als mit dem organisierten Verbrechen und dass man beim Besuch eben dieses Lieblingsitalieners keinem Paten am hintersten Tisch den Ring küssen muss. Und was lernen wir jetzt daraus? Wohl oder übel müssen wir uns eingestehen, dass - auch wenn es noch so viel Hassenswertes in unserem schönen Land gibt - die echten Probleme, wie so oft nicht wir, sondern eher die anderen haben.

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